Für uns bedeutet verantwortungsvolle Zucht möglichst an Körper und Geist gesunde Hunde zu züchten.
Aus diesem Grund wählen wir für unsere Hunde Zuchtpartner, die vermeintlich genetisch passen.
Hier möchten wir Ihnen die unterschiedlichen Gesundheitsuntersuchungen umgangssprachlich erklären.
Durch unseren Verband, Klub für Terrier im VdH, ist die Auswertung der Hüftdysplasie (HD), zwingend vorgeschrieben um einen Hund bei dem entsprechenden Ergebnis, zur Zuchtzulassung und damit zur Zucht zuzulassen.
HD: Diese Abkürzung steht für Hüftdysplasie. Es wird untersucht ob die Oberschenkelköpfe weit genug in der Hüftpfanne sitzen, die Hüftpfanne sowie die Oberschenkelköpfe richtig ausgeprägt sind. Außerdem darf keine Knorpelbildung vorliegen die Hinweis auf eine Arthrose und damit einen vorzeitigen Verschleiß des Hüftgelenks anzeigen.
Die Auswertung wird in Deutschland in allphabetisch bezeichneten Klassen vorgenommen:
A: Frei (zuchttauglich)
B: Übergangsform (zuchttauglich)
C, D, E, F...: zuchtausschließend
Darüber hinaus testen wir bei unseren Hunden folgende genetisch veranlagten Krankheiten:
ED: Diese Abkürzung steht für Ellbogendysplasie.
Die Auswertung erfolgt nach ähnlichen Kriterien wie bei der HD.
In Deutschland gibt es folgende Bezeichnungen:
0: Frei (zuchttauglich)
Grenzfall (nur in Deutschland): (zuchttauglich)
ED 1: (zuchttauglich)
ED 2/3: zuchtausschließend
HUU: Diese Abkürzung steht für Hyperurikosurie.
Hunde die diese Krankheit haben sind anfällig für die Bildung von Urat-Harnsteinen, eine von verschieden Formen von Harn- bzw. Blasensteinen.
Es ist ein autosomal-rezessiver Erbgang*
Hunde können mit folgenden Ergebnissen ausgewertet werden:
N/N: frei, der Hund ist gesund und kann die Krankheit nicht weiter vererben
N/HUU: Träger, der Hund selber zeigt keine Krankheitssymptome, kann allerdings die Krankheit weiter vererben wenn der gewählte Partner nicht frei ist.
HUU/HUU: Der Hund trägt die Veranlagung für HUU, muss aber nicht zwangsläufig daran erkranken. Er kann in der Weitervererbung Träger und erkrankte Hunde hervorbringen, abhängig von der Genetischen Veranlagung des je- weiligen Zuchtpartners. Wird ein erkrankter Hund mit einem HUU freien Hund verpaart können nur Träger hervor kommen.
JLPP: Diese Abkürzung steht für Juvenile Larynx Paralyse und Polyneuropathie.
Auch hier handelt es sich um einen autosomal-rezessiven Erbgang*.
Hunde mit dieser Krankheit weisen ab einem Alter von drei Monaten Symptome wie Atemprobleme, Koordinationsprobleme bis hin zu Lähmungserscheinungen an Hinter- und Vorderläufen auf. Momentan wird davon ausgegangen, dass die Krankheit tödlich verläuft.
Hunde können folgende Ergebnisse aufweisen:
N/N: frei
Der Hund ist gesund und kann die Erkrankung nicht weiter vererben.
N/JLPP: Träger
Der Hund ist gesund, es können allerdings erkrankte Hunde bei einer Verpaarung von zwei Trägern herauskommen.
DM: Degenerative Myelopathie
Als degenerative Myelopathien der Hunde fasst man eine Reihe langsam verlaufender neurologischer Erkrankungen zusammen, die mit einer Zerstörung des Rückenmarks einhergehen. Diese Erkrankungen gehen mit langsam fortschreitenden
Bewegungsstörungen der Hinterhand einher und sind nicht schmerzhaft.
Auch hier handelt es sich um einen autosomal-rezessiven Erbgang*.
* autosomal-rezessiver Erbang:
Jedes Lebewesen hat im Erbgut sogenannte Geschlechtschromosomen, die das Geschlecht definieren.
Jeder kennt den Begriff der Rezession, der vor allem in der Wirtschaft geläufig ist. Das davon abgeleitete Wort "rezessiv" spielt aber nicht dort, sondern in der Genetik eine wichtige Rolle.
Die Definition von "autosomal-rezessiv" ist jetzt eigentlich recht einfach, wenn man die Bedeutung beider Begriffe kennt. Wenn eine Krankheit oder ein Merkmal auf diese Art vererbbar ist, bedeutet das, dass es von beiden Elternteilen vererbt sein muss, damit die Eigenschaften zutage treten. Das zurückliegende Gen braucht diese Dopplung, damit ein Einfluss entstehen kann. Wenn also beide Elternteile eine autosomal-rezessiv vererbbare Krankheit haben, kann diese auch das Kind bekommen - ansonsten nicht.
Daraus folgt am Beispiel HUU (gleiches gilt für JLPP und DM) folgendes:
Nur Nachkommen aus Verpaarungen bei denen ein Elternteil oder beide Träger (N/HUU) oder ein Elternteil infektet (HUU/HUU) ist, können daran
erkranken.
Genetische Träger (N/HUU) dieser Krankheit können selber nicht daran erkranken.
Nachkommen aus Verpaarungen in denen ein Elternteil Frei (N/N) ist können ebenfalls nicht daran erkranken.
Die genetische Veranlagung sollte unseres Erachtens nach, im Zuge einer verantwortungsvollen Zucht, bei Verpaarungen immer berücksichtigt werden.
Sollten Sie Fragen oder Anregungen zu diesen Themen haben, setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung.